Wein?
Er gehörte in unserer Familie zu jedem Essen auf den Tisch, sogar mittags (worauf meist ein Nickerchen folgte). Meine Affinität zu Wein startete also schon in jungen Jahren. Obwohl hauptsächlich Chianti aus dem Fiasc auf den Tisch kam, werde ich einen Tag nie vergessen: Mein Non bat mich in den Keller hinunterzusteigen, um Wein zu holen. Mein Griff fiel auf eine Flasche, die allein vor sich hinschlummerte, einen Bricco dell‘Uccellone 1988! Meine Grosseltern wurden zwischendurch mit solchen Preziosen beschenkt, zum Glück! Beim Genuss dieses Weines hat sich mir eine komplett neue Geschmackdimension eröffnet.
Im Engadin aufgewachsen, mit italienischer Grossmutter wurden mir Wein und Genuss praktisch in die Wiege gelegt. Meiner Nona (Grossmutter auf Romanisch) schaute ich schon als Kind gerne beim Kochen über die Schulter. Sie kam als junge Frau ins Engadin und brachte Kulinarisches aus dem Veltlin mit. Die herrliche Verbindung von Italienischer und Bündner Küche sind für mich Soulfood pur! Die Liebe zum Essen brachte mich zum Kochen, was ich leidenschaftlich gerne mache.
Mein Weingeschmack entwickelte sich während meiner kaufmännischen Ausbildung im Hotel weiter. Es mag nicht weiter verwundern, dass meine erste Begegnung mit Champagner tatsächlich im weltberühmten „Champagnerklima“ von St. Moritz stattfand. Die ersten Schlucke stammen von einer Flasche Taittinger Comtes de Champagne, die ein Gast glücklicherweise nicht fertig trank, es gibt Schlimmeres! Eine Flasche Château Lafite Rothschild, die ich zum Lehrabschluss aus dem Weinkeller aussuchen durfte, war ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Der Jahrgang ist mir leider nicht mehr präsent…im jugendlichen Leichtsinn folgten ein paar andere Getränke, die ich an dieser Stelle lieber nicht erwähne.
Nach mehr als 15 Jahren in der Hotellerie und Gastronomie, mit Stationen in Vail/USA, in Gstaad und schliesslich in Zürich, schlug ich beruflich eine andere Richtung ein. Die Anstellung in einer französischen Kommunikationsagentur, im 2003 „beamte“ mich auf direktem Weg in die Weinwelt. Nach kurzer Zeit als Projektleiterin, übernahm ich die Geschäftsführung von Sopexa Schweiz. Die Agentur setzte im Auftrag von französischen Weinfachverbänden Kommunikations-Massnahmen und Marketingstrategien um. Während dieser Zeit konnte ich mir ein solides Netzwerk in der Weinbranche aufbauen.
Schnell kam der Wunsch auf, mein Weinwissen zu vertiefen. Weil ich im Job für den Bordeaux Weinfachverband arbeitete und ich dafür auch mehrmals in die Region reiste, liess ich mich dort zum International Bordeaux Wine Educator ausbilden, denn ich verliebte mich auf Anhieb in die Stadt und Weine. Im Jahr 2007 begann ich schliesslich das Weinakademiker/WSET Diploma in Wine in Spirits (Level 4), das ich im 2011 erfolgreich abschloss. Ein Weinbereitungskurs auf einem Weingut in der Bündner Herrschaft, rundet mein Weinwissen ab.
Der Schritt in die Selbständigkeit folgte im Jahr 2008 mit der Gründung meiner eigenen Firma. Der Zusatz Wine Relations gibt Hinweis auf meine Beziehungen und vielseitigen Tätigkeiten, die ich mir im Laufe der Jahre angeeignet habe.
